Eingesperrt

Die Anstalt kontrolliert die räumliche Bewegungsfreiheit innerhalb der Mauern durch Einschlusszeiten, nach außen durch die Erlaubnis zum Freigang. Der Alltag von Gefangenen ist durch eine Vielzahl von Regeln und Anweisungen kontrolliert und festgelegt. Hier ein Beispiel für einen Tagesablauf in einer Haftanstalt:

6.00 Wecken “ Lebendkontrolle“
7.00 – 11.30 Arbeit
11.30-11.55 Mittagessenausgabe und Einschlusszählung
12.10 – 15.00 Arbeit
15.00 – 16.00 Freistunde draußen auf dem Hof
16.45 Zählung auf der Station
16.45 – 18.00 Einschluss
18.00 – 21.45 Aufschluss außer donnerstags und sonntags

„Um 16.45 Uhr wird bei mir abgeschlossen (…) dadurch habe ich meine Ruhe. Denn ich bin es leid, jeden Tag immer mit denselben Problemen, immer diesselben Gesichter. Ich bin dann lieber für mich.“ (JVA Tegel, Berlin, 2004)

„Zelle nennen wir Wohnklo.(..) Ganz einfach, weil Sie könnten theoretisch, wenn Sie im Bett liegen und den Arm ausstrecken fast an die Toilette rankommen und ans Handwaschbecken.“ (Gefangener, JVA Tegel, Berlin, 2005)

Foto: Beate Pundt