Mediennutzung in Haftanstalten 2002

Kurzfassung der Umfrageergebnisse

Lesen: Zeitung und Buch

Inhaftierte schätzen am Zeitungslesen, umfassend über ein Thema informiert zu werden (54,5%). Wichtig ist ihnen auch, den Zeitpunkt, wann sie lesen frei entscheiden zu können. (16,1 %). Themen aus dem Bereich Politik (36,5 %) interessieren am meisten. Über 60,7 % der Inhaftierten gaben an, dass die Haft ihre Lesegewohnheiten verändert hat. 44,5% lesen während der Haft mehr, intensiver und konzentrierter als „draußen“. Bücher werden vor allem zum Lernen benutzt. (40,3 % gaben diese Antwort)

In der Regel stehen nicht genügend Leseangebote zur Verfügung. Vor allem bei politischen Magazinen (57,8 %), Fachzeitschriften (57,8%) und Illustrierten (55,5 %), aber auch bei Fachbüchern (32,3 %) und Lehrbüchern (36,5 %) besteht eine deutliche Unzufriedenheit bei den befragten Inhaftierten.

Radio hören

Nach § 69 Strafvollzugsgesetz kann der Gefangene am Hörfunkprogramm der Anstalt teilnehmen. Allerdings gaben nur 22,2 % der Befragten an, ein eigenes Radiogerät im Haftraum zu besitzen. Die meisten Gefangenen (35,5 %) hören Musik, gefolgt von Reportagen (22,7 %) und Nachrichtensendungen (21,3 %).

Fernsehen

Seit Dezember 1998 hat sich die Gesetzeslage bezüglich der Zulassung von Fernsehgeräten in Hafträumen geändert. Nach der alten Regelung waren eigene Fernseher nur in „begründeten Ausnahmefällen“ zu genehmigen. Diese Einschränkung fällt heute weg. In unserer Befragung gaben allerdings nur 23,9 % an, ein eigenes Fernsehgerät im Haftraum zu besitzen. Es ist aber davon auszugehen, dass fast alle Gefangenen im Gemeinschaftsraum Zugang zu einem Fernsehgerät haben.

Die meisten der von uns befragten Gefangenen (40,3 %) gaben an, dass sie gerne Reportagen sehen, gefolgt von Nachrichten (14,7%) Spielfilme werden von den befragten Gefangenen mit 10,4% verhältnismäßig selten ausgewählt und Sport mit 4,7 % noch seltener.

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